„Ich zünde eine Kerze an und übe mich im Nichtstun – sie macht’s seit Stunden und sieht dabei großartig
aus.“
unbekannt
Zünd dir eine Kerze an – ja, es darf auch eine vom Adventkranz sein. Oder ein Teelicht.
🕯️ Mini-Aufgabe:
Schau heute einer Kerze für 30 Sekunden beim Flackern zu.
Wenn du dich fragst, ob das schon Meditation ist – ja, Glückwunsch. Das ist es. Wenn du merkst, dass du ruhiger wirst, darfst du auch länger draufschauen.
💬 Affirmation:
„Ich flackere.“
Alternativ: „Ich trage mein eigenes Licht in mir – leise und beständig.“
🧠 Wissenschaftlich gesehen:
Warmes Licht mit hohem Rotanteil entspannt das Nervensystem (Cajochen et al., 2011).
Das Flackern beruhigt den visuellen Kortex (Hägerhäll et al., 2008).
Kurz: Dein Gehirn liebt Kerzenlicht – weil es glaubt, du sitzt sicher in einer Höhle mit Snacks.
Ausführlicher:
Das warme Licht einer Flamme beeinflusst unser Nervensystem unmittelbar.
Forschungen von Cajochen et al. (2011) zeigen, dass Licht mit hohem Blauanteil (z. B. von Bildschirmen) die Melatoninproduktion hemmt und dadurch das Einschlafen
erschwert.
Warmes, flackerndes Licht dagegen stimuliert das parasympathische System – es signalisiert Sicherheit, Entspannung und soziale Geborgenheit.
Hägerhäll et al. (2008) konnten in psychophysiologischen Messungen nachweisen, dass der Anblick von Feuer und Kaminflammen Herzfrequenz und Blutdruck senkt. Die Forschenden vermuten, dass dies ein evolutionäres Erbe ist: Seit Jahrtausenden steht Feuer für Schutz und Gemeinschaft.
Wenn du also heute in eine Kerze blickst, erlebst du mehr als Romantik – du aktivierst einen uralten Reflex des menschlichen Nervensystems: Ruhe im Licht der Wärme.
👉 Quellen:
Cajochen, C., et al. (2011). Evening Exposure to a Light-Emitting Diode (LED) Backlit Computer Screen Affects Circadian Physiology and Cognitive
Performance. Journal of Applied Physiology, 110(5), 1432–1438.
Hägerhäll, C. M., et al. (2008). Psychophysiological Responses to Fire and Fireplace Visuals. International Journal of Environmental Research and Public Health, 5(5),
199–212.
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