„Gerüche sind die Poesie der Luft.“
frei nach Jean-Baptiste Grenouille
(Patrick Süskind, Das Parfum)
ODER
„Manchmal ist achtsames Trinken einfach: weniger Eile, mehr Freude – und vielleicht ein Keks
dazu.“
frei nach einer Teeweisheit
Ah, der erste Schluck – heiß, süß, würzig. Weihnachtsduft. Zimt küsst Nelke, Orange flirtet mit Rotwein. Die prachtvollen Kiachl am Nebenstand...
Kurz: Dein Geruchssinn macht heute Party.
☕ Mini-Aufgabe:
Trink heute einen Tee oder Punsch mit voller Aufmerksamkeit.
Kein Smalltalk, kein E-Mail-Check. Nur trinken, riechen, lächeln.
(Wenn du kleckerst – Gratulation, du bist echt im Moment.)
💬 Affirmation:
„Ich schmecke den Winter. Um mich ist Ruhe, auch wenn das gar nicht stimmt.“
🧠 Wissenschaftlich gesehen:
Gerüche haben eine Direktleitung ins limbische System (Herz & Engen, 1996).
Deshalb kann dich Punschduft in Sekunden in deine Kindheit katapultieren.
Ein Atemzug Weihnachtsaroma aktiviert Glückszentren im Gehirn (Gottfried, 2002).
Kurz gesagt: Glühweinatmen ist Neurowellness.
Ausführlicher:
Gerüche sind der direkteste Weg zu unseren Emotionen. Anders als andere Sinnesreize gelangen Duftmoleküle ohne Umweg über den Thalamus direkt ins limbische System – genauer in Amygdala und Hippocampus, wo Erinnerungen und Gefühle verarbeitet werden. Diese enge neuronale Verbindung erklärt, warum ein einziger Duft uns in Sekunden in Kindheitstage oder vertraute Situationen zurückversetzen kann (Herz & Engen, 1996).
In bildgebenden Studien zeigte Gottfried (2002), dass angenehme Düfte eine Aktivierung im orbitofrontalen Cortex hervorrufen, einem Areal, das mit Belohnung und Wohlbefinden assoziiert ist. Der Geruchssinn ist somit tief mit emotionaler Regulation und Gedächtnis verknüpft.
Wenn du also heute am Punsch riechst, trainierst du unbewusst dein emotionales Gedächtnis – du verknüpfst Achtsamkeit mit Geborgenheit. Ein sanfter, aromatischer Weg, dich im Moment zu verankern.
👉 Quellen:
Gottfried, J. A. (2002). Neurophysiology of Smell: The Olfactory Pathway and Its Role in Emotion. Nature Reviews Neuroscience, 3(9), 715–725.
Herz, R. S., & Engen, T. (1996). Odor Memory: Review and Analysis. Psychonomic Bulletin & Review, 3(3), 300–313.
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Mag.a Sabine Senn, BA
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