Das Keks-Paradoxon...

2. Dezember

Manchmal ist Achtsamkeit ganz einfach: tief einatmen, lächeln – und den Keks nicht teilen.
unbekannt / frei nach dem Sprichwort „A balanced diet is a cookie in each hand“

Du darfst den Keks jetzt essen.
Aber iss ihn so, als wäre er der erste Keks deines Lebens.
(Und nicht das zehnte. Wissenschaftlich gesehen macht das einen Unterschied.)

 

🍪 Mini-Aufgabe:
Iss heute einen Keks – ohne Handy, ohne schlechtes Gewissen.
Nur du, Butter und Zucker. Das nennt man gelebte Forschung.

 

 

Affirmation:
„Ich genieße (und mein innerer Ernährungsberater darf kurz schweigen).“

 

Wissenschaftlich gesehen:
Jean Kristeller & Ruth Wolever (2011) zeigten: Wer achtsam isst, hat mehr Genuss – und isst automatisch weniger. Dein Gehirn merkt dann: „Oh, das schmeckt ja wirklich gut!“ anstatt „Wo ist der Rest vom Blech?“
Kurz gesagt: Achtsamkeit macht satt – ohne Diät, nur mit Geschmack.

 

Ausführlicher:

Achtsames Essen ist ein Forschungsfeld, das sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat. Jean Kristeller und Ruth Wolever (Indiana State University & Duke University, 2011) entwickelten das „Mindfulness-Based Eating Awareness Training (MB-EAT)“. In klinischen Studien zeigte sich, dass Menschen, die bewusst essen, weniger impulsiv naschen, sich seltener überessen und mehr Genuss empfinden. Die Forschenden betonen: Es geht nicht ums Kalorienzählen, sondern ums bewusste Erleben. Während des achtsamen Essens aktivieren sich Regionen im Gehirn, die mit Belohnung und Zufriedenheit verknüpft sind – insbesondere der Insularkortex. Dieser Effekt steigert das Sättigungsgefühl und senkt emotionales Essverhalten (Arch Intern Med, 2011). Achtsamkeit verändert also die Beziehung zum Essen – von „ich muss aufpassen“ zu „ich darf wahrnehmen“. 👉 Quelle: Kristeller, J. & Wolever, R. Q. (2011). Mindfulness-Based Eating Awareness Training for Treating Binge Eating Disorder: The Conceptual Foundation. Arch Intern Med, 171(11), 990–999.